Hallo Sockenpuppe,
die Ausdrucksweise „proletenhaft“ ist ein seltsamer Diskussionsstil!
Ich bezweifel sehr stark, dass die T5-Cacher allgemein, für rücksichtslose Massenbewegungen, Egoismus und Zerstörungen in der Natur berüchtigt sind. Einzelfälle mag es immer geben, aber Du zeichnest hier ein seltsames Bild von den vielen bösen egoistischen T5-Cachern, das ich nicht zu erkennen vermag.
Ich habe auch schon einige Bäume beklettert, kann mich aber an keinen einzigen Fall von einer nennenswerten Naturzerstörung erinnern.
Auf der anderen Seite sind mir bei Caches mit weniger hohen T-Wertungen bereits massenhaft Dosen mit eklatanter und bedauernswerter Naturzerstörung untergekommen.
Du schreibst von fehlendem Tiefgang, den ich in Deiner anklagenden und oberflächlichen Vorverurteilung von Röbü auch vermisse.
Ein Landschaftsschutzgebiet (LSG) verfolgt einen ganz anderen Zweck als z.B. Naturschutzgebiete oder Biotope. Im Vordergrund steht in der Regel der „Erhalt des allgemeinen Erscheinungsbildes einer Landschaft“. Hier sollen also z.B. nicht Wälder in Wiesen oder umgekeht von Mensch künstlich gewandelt werden. Insofern besteht hier für den Fall, dass ein LSG ein Wald ist, für Jedermann in der Regel ein im Bundeswaldrecht verankertes allgemeines Betretungsrecht, dass auch ein Beklettern von Bäumen nicht verbietet.
Verfolgt ein Landschaftsschutzgebiet darüber hinaus im Einzelfall auch Zwecke, die nicht im Einklang mit dem Beklettern von Bäumen stehen, sieht die Sache anders aus und das Beklettern muss verboten werden bzw. ist verboten.
Im übrigen sind sehr viele Wälder Landschaftsschutzgebiete, ohne dass sie als solche für den sich frei durch die Natur bewegenden Menschen erkennbar ausgezeichnet sind.
Im Kern von Röbüs Blogbericht geht es doch um die speziellen Auflagen, die bei Baumklettercaches in Landschaftsschutzgebieten seitens der Reviewer (neuerdings!?) gemacht werden. Warum gerade bei Landschaftschutzgebieten? Nachvollziehbar ist, das geklärt werden muss, ob im jeweiligen LSG abhängig von seinem konkreten Zweck ein Kletterverbot von Bäumen herrscht. Warum wird aber genau bei dieser Art von Cache zusätzlich(!) eine Erlaubnis vom jeweiligen Eigentümer des Baumes bzw. Flurstücks ausdrücklich verlangt? Da fehlt einfach jede Transparenz! Und ohne Transparenz sieht es ungerecht und etwas nach Willkür aus.
Warum wird keine Erlaubnis vom Eigentümer verlangt, wenn ich einen Cache an irgendeinem anderen Ort dieser Welt verstecke, der nicht im Eigentum/Besitz des Owners ist? Warum gerade beim T5er Baum im LSG?
Kannst Du die Gründe konkret darlegen?
Wenn ich so durch die hiesigen großen Wälder ziehe (fast alle sind übrigens LSGs!) sehe ich dort regelmäßig (insbesondere in der aktuellen Jahreszeit) Menschen Bäume fällen und diese mit schwerem Gerät aus dem Wald schaffen. Bei einer einzigen solchen Fällaktion mit Abtransport wird so viel mehr Natur zerstört, wie ich das als Kletterer mein ganzes Geocachingleben bei angemessener naturschonender Kletterweise könnte.
Fakt ist, dass das Betreten von LSGs und das Beklettern von Bäumen in LSGs per Gesetz grundsätzlich nicht verboten ist. Den Zweck, Nutzungseinschränkungen und ähnliches eines LSG regelt eine individuelle Verordnung für jedes einzelne LSG individuell. Auch der jeweilige Grundbesitzer, Pächter, Jagdpächter, Jäger oder Förster kann das Kletten grundsätzlich nicht verbieten, da im deutschen Waldgesetz, das Betreten das Waldes ausdrücklich jedem – u.a. zur Erholung – gestattet ist. „Betreten“ schließt Klettern auf Bäume dabei ein! Für Dinge die nicht verboten sind, kann mir dann eine Behörde auch keine ausdrückliche Erlaubnis erteilen! Was ich aber bräuchte, ist die ausdrückliche Erlaubnis des „Besitzers“ des Baumes, um z.B. eine Dose dran zu binden! Aber eine solche Erlaubnis benötige ich bei jeder anderen Nicht-T5-Dose, die nicht auf meinem eigenen Grund ist, auch, der Unterschied ist nur, dass ich diese Erlaubnis dort nur behaupten aber nicht vorlegen muss…
Was ist daran egoistisch, das zu hinterfragen bzw. kritisch zu problematisieren?
Wenn T5-Caches von Groundspeak nicht mehr gewünscht sind, müssen wir damit leben. Aber ohne Kommunikation, Transparenz und Darlegen von nachvollziehbaren Argumenten ist es immer schwer, Akzeptanz und Verständnis zu schaffen. Das zu hinterfragen, hat wenig mit Egoismus zu tun!
Wir können uns hier gerne noch über Argumente austauschen, aber bitte ohne Beleidigungen und ähnliches!